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29.10.2025

Autonome Fahrzeuge: Allianz fordert EU-weiten Führerschein

Die Allianz fordert ein einheitliches Zulassungsmodell für autonome Fahrzeuge in allen europäischen Ländern, also eine Art Führerschein.

Autonome Fahrzeuge sollten aus Sicht der Allianz für die Zulassung beweisen, dass sie die Fahraufgaben auch in kritischen Situationen sicher beherrschen. Welche Anforderungen das Fahrzeug erfüllen muss, sei für Level 4 in der EU Durchführungsverordnung EU 2022/1426 bereits geregelt. Noch nicht geregelt seien indes die Details zu den durchzuführenden Simulationen und Tests im Rahmen des Prüfverfahrens. Die Allianz schlägt hier eine Kombination aus digitalen Fahrsimulationen, einem Praxistest unter identischen definierten Bedingungen (zum Beispiel Brems- oder Ausweichverhalten) und einem Praxistest im normalen Straßenverkehr unter variierenden realistischen Bedingungen (zum Beispiel Echtfahrt im Stadtverkehr, auf der Autobahn, bei Nacht) vor.

Das Allianz Zentrum für Technik habe sich mit den Chancen und Risiken des autonomen Fahrens auseinandergesetzt. Es prognostiziert der Versicherung zufolge, dass die Automatisierung Unfälle aufgrund menschlicher Fehler – Müdigkeit, Ablenkung und Fehleinschätzungen, die nach wie vor die Hauptursache für die meisten Kollisionen seien – drastisch reduzieren wird. "Wir erwarten für Europa bis 2035 eine Reduktion der Verkehrsunfälle von 20 Prozent und von über 50 Prozent ab 2060", so Frank Sommerfeld, CEO der Allianz Versicherungs-AG.

Aus den Schadensdaten der Allianz sei ersichtlich, dass bei Fahrzeugen mit einem Notbremsassistenten im Frontbereich Auffahrunfälle im fließenden Verkehr um durchschnittlich 30 Prozent zurückgehen. Beim Rückwärtsfahren würden sogar bis zu 66 Prozent aller Kollisionen vermieden.

Allianz, PM vom 28.10.2028